Herz-Hirn-Darm
Die Patientin, 50, war plötzlich blind geworden. Sie selbst war sich ihrer Blindheit nicht bewusst (Anton Syndrom). Die bilateralen Posteriorinfarkte demarkieren sich bereits in der CT-Bildgebung. Wir vermuteten eine kardioembolische Ätiologie bei Hinterwandinfarkt im EKG. In der transthorakalen Echokardiographie kam dann eine Mitralklappenendokarditis zur Darstellung welche embolisch gestreut hatte (rechte Koronararterie, Hirn, Nieren, Milz und kutan). Auffallend waren vergrößerte Lymphknoten, welche in der Biopsie einer Lymphknotenmetastase eines Adenokarzinoms entsprachen. Mr. Evidence erklärte dass es eine Nichtbakterielle-thrombotische-Endokarditis im Sinne einer malignominduzierten Hyperkoagulabilität gibt (vor allem bei muzinproduzierende Adeno CA des GIT und Lungen CA). Diese Form der Endokarditis ist die einzige die man mit Heparin behandeln kann, welches ansonsten bei infektiöser Endokarditis kontraindiziert ist wegen der Gefahr der zerebralen Einblutung. Das Orakel lag leider richtig, der Verlauf war ungünstig.