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"Es war sehr wichtig, beim Hinausgehen nicht wütend zu wirken, weil wir wollten, dass die Wallonen sich schuldig fühlen", sagte Freeland nach Angaben mehrerer kanadischer Medien. "Sie wissen schon: 'Wir Kanadier, wir sind so toll, wir sind so nett.'" Sie habe eher einen "Ich bin traurig"- als "Ich bin wütend"-Ton treffen wollen.
Das hat offensichtlich bestens funktioniert: Die Europäer hätten sie anschließend geradezu angefleht, zu den Verhandlungen zurückzukehren. "Hinauszugehen war wichtig, weil es eine Krise verursacht hat und sie zu deren Problem gemacht hat", sagte Freeland laut einem Bericht der Zeitung "Globe and Mail". In den 24 Stunden danach hätten die Europäer sie angerufen und gesagt: "Bitte gehen Sie nicht nach Hause, bitte, es tut uns so leid, Sie haben absolut recht, wir kriegen das hin." Und am Ende, sagte Freeman, "haben sie es getan".
Das kanadische Außenministerium kommentierte den Vorgang auf Anfrage nicht. Allerdings berichtete auch der kanadische TV-Sender CBC über Freelands Auftritt. Demnach erklärte sie, dass sie bei ihrer Rückkehr nach Kanada für ihren Gefühlsausbruch scharf kritisiert wurde. Der CDU-Europaabgeordnete Daniel Caspary vermutet, dass Freeland womöglich auch deshalb einen echten emotionalen Moment nachträglich als ausgebufftes Verhandeln umzudeuten versuche.

Quelle: Spiegel