40.000 Augenblicke

der Maryllen- oder sog. Pfyrsichkern
Dieser Blog hat heute 40.000 Klicks erreicht. Zeit für eine Hallo. Der Blog ist eine Begleitung für meine Vorträge und wurde dann zu einer Denk-Art.
Ich habe mit klinischen Mustern aus der Akutneurologie begonnen, weil Mustererkennung im Notfall lebenswichtig sein kann. Ich wollte zeigen, dass Medizin bildliche Anschauung, gefolgt von begrifflichem Denken und Urteilen über Begriffe ist. Es ist aber auch das ärztliche Bauchgefühl, welches sonst öffentlich sehr selten zu Wort kommen darf, in der fiktiven Person des Orakels, vertreten. Sein Gesprächspartner, Mr. EvidenZ, liefert die Zahlen zum Fall. Diese duale Sichtweise, aus dem evidenzbasierten und dem intuitiven Winkel, scheint mir spannend. Wir haben dann, quasi zu Dritt, heikle Themen wie das Vorurteil, den Fehler, den Irrtum und den Zufall in der Medizin besprochen. Es geht mir nicht um Vermittlung von Fakten oder Regeln wie in einem Lehrbuch, dazu habe ich ungeprüft nicht die Befugnis, sondern um den Anstoß zur kritischen Reflexion unserer Tätigkeit als Mediziner. Es geht um Kritik, beginnend an mir.

drxmarylle@gmail.com

aber auf der Zuweisung steht...

Linke Spalte: die Zuweisungen sagt...

Rechte Spalte: der Patient sagt....

Sie können in der Ebene der Merkmale (Symptome), der Begriffe (Diagnosen) und der Negation  (des Ausschlusses) angesprochen werden.

In allen Fällen denken Sie über eine Wirklichkeit ANDERS

der Irrtum

Herr P hatte keinen Anfall,
die Streckschablonen wurden mit Zuckungen verwechselt, die Bewußtseinsstörng und Hemiparse als postiktal gedeutet.

Jetzt ist genauseo klar und deutlich eine Basilaristhrombose möglich.
Die Bildgebung bringt Wirklichkeit.

Da der Patient "neurologisch" war, wurde eine Erklärung zur Ankündigung angedacht.

Der angedachte Patient kann zum Irrtum führen, wenn Sie nicht selber denken.

Jemand anders denkt statt Ihnen, sie übernehmen den Gedanken. Wenn sie diesen anderen Menschen kennen und ihm vertrauen ist es gut so,  ansonsten übernehmen sie vorerst nur Dichtung.

Der Irrtum ist ein falsches-für-wahr-halten ihrerseits. Sie nehmen logisch etwas für wahr was inhaltlich nicht der Wriklichkeit entspricht...aber es hätte so sein können

Unbeabsichtigt nehmen sie eine falsche Realität für wahr weil sie also formell richtig sein könnte.

Der angedachte Patient ist doppelt schwer weil sie zunächst einen fremden Gedanken überwinden und dann den eigenen entwickeln müssen.


Könnte  =  Möglichkeit

Sein = Wirklichkeit

der angedachte Patient

Herr P wurde in der Unfallambulanz gesehen,
er habe dort einen "Anfall" gehabt.
Jetzt sei er noch somnolent und halbseitig gelähmt.Er wird zu Ihnen geschickt.

In ihrem Verstand ist klar dass er einen generalisierten Anfall mit postiktalem Dämmerzustand und postiktaler Hemiparese haben könnte.

Ihre Einbildungskraft stellt sich den Patienten vor, postiktal mit Toddscher Hemiparese.

Alles klar und deutlich (contiune)...

Zufall

Zufall ist (scheinbare) Kausalität
jedoch ohne Regel.

Ein Zustand dessen "Nicht-sein" auch
sein kann.

Cave: Gewohnheit kann zur Regel werden.



Kausalität

Befreiungsmanöver folgt auf Lagerungsmanöver weil...(auf A folgt B)
Kausalität ist Veränderung (A wird zu B)
mittels einer Regel.

Modalität

Nur Weniges das Möglich ist,
ist Wirklich.

Alles was Wirklich ist,
ist Möglich.

Sehr Weniges ist Notwendig

der Vernunftschluss, allgemein

problematischer Schluss

hypothetischer Schluss

Inhalt und Form

Zufall

Zufall ist Kausalität ohne Regel
(A folgt auf B ohne Regel)

Kant im Notfall