Schwindel

MRT:   bei a oder b ?


"Hat die Umgebung sich um sie herum gedreht?", die klassische Schlüsselfrage in der Schwindelabklärung. Empfindet der Patient durch die Störung des vestibulooculären Reflexes eine Scheinbewegung der Umgebung. Durch Bejahung dieser Frage vermuten sie einen vestibulären Schwindel. Anhand des zeitlichen Verlaufes differenzieren sie weiter typische peripher vestibuläre Störungen: 
Attacken beim benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel
Dauerdrehschwindel bei der Neuritis vestibularis 
und  Stunden anhaltend mit Ohrsymptomen beim Morbus Meniere. 
Zentral vestibuläre Störungen werden häufiger nicht als typischer Drehschwindel sondern als Schwankschwindel und Gangunsicherheit beschrieben. Vor allem die Gangunsicherheit als Zeichen der Koordinationsstörung bei zerebellären Pathologien wird nicht als Drehschwindel  sondern als Schwindelgefühl und Gangunsicherheit beschrieben.


Orakel: alles nicht immer so klar.

1. im Anschluss an die Drehschwindelattacken verspüren Patienten mit benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel häufig noch Stunden bis den ganzen Tag anhaltend ein unspezifisches Schwindelgefühl und Gangunsicherheit. Manche schildern nur diese Symptomatik.

2. Es gibt Patienten mit Kreislaufregulationsstörungen welche Drehschwindel beschreiben.

3. Natürlich gibt es auch Patienten mit Hirnstamm Infarkten welche Drehschwindel" es dreht sich" im Sinne einer Pseudoneuritis angeben. Die Infarkte oder Entzündungen des Hirnstamms (MS) können am Eintritt des Nervus vestibularis in den Hirnstamm lokalisiert sein.

Mr. Evidenz: further reading needed:

  1.  HINTS to Diagnose Stroke in the Acute Vestibular Syndrome
  2.  DGN-Schwindel

Tango besser als Walzer



Zwei Menschen unterhalten sich.
Einer kann nicht ruhig sitzen.
Dann steht er auf und fordert die Frau zum Tanzen auf.

Orakel: "..und alles wird wieder gut"

Mr. Evidenz:   "external cues may access cortical circuitry, thereby bypassing the dysfunctional basal ganglia"


  • Orakel: "was ist seine Erkrankung, und wie heißt das aktuelle Problem?"


siehe auch: ...A Comparison of Argentine Tango and American Ballroom

Wilhelm Busch zum PFO..

















Und was macht das Schirmchen?
Orakel: "nicht  mitwachsen"
Mr. Evidenz: "no data"

Herz und Hirn Lecture1

Bewusstseinsstörung

persistent vegetative state

Weder ein persistent vegetative state noch ein locked in syndrome sind Zustände die akut auftreten sondern als "Zustand nach..." auftreten.
Orakel: "akutes locked in gibt es". Mr. Evidenz: "Selten"
Dabei ist es enorm wichtig zwischen diesen beiden Zuständen zu unterscheiden.
Beim locked in Syndrom ist der Patient wach und kann seine Umgebung wahrnehmen. Aber auch beim persistent vegetative state gibt es Patienten die ihre Umgebung wahrnehmen können wenn sie nämlich gar nicht persistent vegetative sind. Dieser Zustand wird häufig fehl diagnostiziert.
Orakel: " Denken Sie einmal kritisch über ihre Sprechweise im Schockraum und am Krankenbett des Intensivpatienten nach..."


  • Wie häufig glauben sie ist die Diagnose "persistent vegetative state" bei Patienten falsch gestellt und diese sind in der Lage ihre Umgebung wahrzunehmen ohne sich jedoch mitteilen zu können?




ABC


die gehaltene Synkope

gehaltene Synkope
Während die eine Hälfte der Patienten während der Synkope mit schlaffem Muskeltonus zu Boden sinkt, fällt die andere Hälfte steif um. Insbesondere diese Patienten können sich am Kopf  verletzen, das Schädelhirntrauma kann dann die Reorientierung verzögern. Myoklonien, welche nie vor der Bewusstlosigkeit sondern immer im Anschluss daran aufgetreten, sind im Gegensatz zum epileptischen Anfall unrhythmisch, und sehr häufig zu beobachten.


Orakel: "es zuckt auch bei Synkopen"

Im Augenblick der Bewusstlosigkeit verliert der Patient den Muskeltonus, der Kopf sinkt nach vorne, die Augen sind geöffnet mit Blickwendung nach oben (hier in den Bildern nicht dargestellt).

Obwohl im Augenblick der Bewusstlosigkeit der Vagotonus im Vordergrund steht mit reduzierter Herzfrequenz bis zur Asystolie und deutlich herabgesetztem Blutdruck, ist der Sympathikus als Gegenregulation im Huckepack bereits aktiv, wie bei den maximal weiten Pupillen im Augenblick der Bewusstlosigkeit zu sehen ist.

Jedoch geöffnete Augen, Mydriasis, Blickwendung nach oben, Myoklonien, tonische Halteschablonen der Extremitäten sind klinische Merkmale sowohl des Anfalles als auch der Synkope. Es fällt oft schwer bei Synkopen mit Myoklonien zwischen Anfällen und Synkopen zu unterscheiden. Der lateraler Zungenbiss ist sehr spezifisch für den Anfall die rascher Reorientierung für die Synkope.

Orakel: auch die "gehaltene Synkope" (hier im Bild dargestellt) braucht länger zur Reorientierung.



Call drxmarylle: "Herr B wird reanimiert.."

3.30 in der Früh.

Es klingelt, Sie erwachen, Sie hören FOLGENDES

Sie stellen eine Frage, sie ziehen sich an und gehen los.

Was denken Sie?

Prognose nach Herzkreislaufstillstand

Neben einer guten kardio-pulmonalen Wiederbelebung kann vor allem die therapeutische Hypothermie, wie in zwei Studien belegt, das neurologische Outcome deutlich (15%, NNT:6) verbessern. Die Implementierung der therapeutischen Hyperthermie ist in Nordeuropa (England, Holland) dichter als in Mittel und Südeuropa, mit einer Implementierungsrate von ca. 40 % in Österreich. Nach einer durchgeführten therapeutischen Hypothermie gestaltet sich die neurologische Prognoseerstellung zur Abschätzung der posttoxischen Enzephalopathie schwerer als zu jener Zeit in der keine therapeutische Hyperthermie angewandt wurde. Die Studien zur Prognoseerstellung  wurden nicht mit gekühlten Patienten durchgeführt. Annahmen wie zu vermutende schlechte Prognose nach einer langen Reanimation (über 25 min), bei Asystolie, bei Status myoklonikus am ersten Tag, bei fehlenden Hirnstammreflexen, bei fehlender motorische Reaktion am dritten Tag sind keine sicheren prognostischen Zeichen eines schlechten neurologischen Outcomes mehr. Es gelten zwar nach wie vor die alten Richtlinien zur Prognoseerstellung, die therapeutische Hypothermie hat jedoch einen Unsicherheitsfaktor hinzugefügt der bei bestimmten anamnestischen, klinischen, elektrophysiologischen Befunden und Konstellationen keine sichere Prognoseerstellung am 3. Tag nach Reanimation ermöglicht. Somit warten wir auf die neuen Richtlinien zur Prognoseerstellung bei Patienten welche nach Reanimation mit therapeutischer Hyperthermie behandelt wurden. generell wird empfohlen keine zu rasche Prognoseabschätzung von neurologischer Seite zu geben, es wird sogar davon abgeraten am ersten Tag eine Prognose zu versuchen.
Mr. Evidenz: "die Richtlinien zur Prognoseabschätzung wurden ohne Hypothermie erstellt"
Mr. Evidenz: " es gibt jetzt beschriebene Patienten die trotz Myoklonien, trotz Status epileptikus, trotz fehlender evozierterPotentiale SSEP nach Hypothermie ein gutes Outcome hatten"
Orakel: "avoid early prognosis on day 1 after reanimation"
Orakel: "Der Zeitpunkt der Prognoseerstellung wird sich nach hinten verschieben (später als Tag 3 nach Reanimation)".

Siehe auch: "Predicting neurological outcome after cardiac arrest, Oddo, Rossetti, Curr Opin Crit Care, 2011"

Kiss the Young & Press the Old

Quelle:  Internet
Mit den neuen Richtlinien zur Wiederbelebung, und dem Rhythmus 30:2 ist die cerebrale Perfusion stark in den Vordergrund getreten. Während in den  Richtlinien vor 2005 mit einem Rhythmus 15:2
ca. 40 % des Wiederbelebungszyklus nicht perfundiert sondern ventiliert wurde, so ist dieses Verhältnis in den aktuellen Richtlinien klar zugunsten der Perfusion, welche in nur mehr 13 % durch Ventilation unterbrochen wird. Es gibt Autoren welche nur mehr die Thoraxkompression (Perfusion) als wesentlichen Bestandteil der Wiederbelebung ansehen. In einer großen Studie in Japan zeigt sich nun, dass vor allem junge Menschen und jene mit nicht kardiologischer Ursache des Herzkreislaufstillstandes von einer klassischen Reanimation mit Thorax Kompression und Ventilation profitieren. Patienten über 18 und jene mit kardiologischer Ursache haben bei beiden Methoden (mit und ohne Ventilation) ein gleich gutes neurologisches Outcome. Somit sollte eine alleinige Thoraxkompression vor allem bei älteren Patienten und denen mit kardiogener Ursache erwogen werden, falls die klassische Methode mit Ventilation aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist. Bei Jungen jedoch und jenen ohne Herzkreislaufursache ist die klassische Wiederbelebung  mit Thorax Kompression und Ventilation die bessere.
Orakel: "Kiss the Young and press the old" ... meint, dass vor allem bei jungen Menschen welche häufig eine nicht kardiogene Ursache des Herzkreislaufstillstandes haben (Trauma, Ertrinken, Drogen) die Ventilation (the kiss of life)  nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Reanimation darstellt. Bei Menschen über dem 18. Lebensjahr und jenen mit kardiogene Ursache steht die Thoraxkompression (press the old) im Vordergrund und beide Methoden dürften in den ersten ca. 5 Minuten gleichwertig sein.
Mr. Evidenz: "keine dieser Studien ist in den Reanimationsguidelines enthalten, es gilt nach wie vor 30 Kompressionen, 2 Atemspenden"

siehe auch "Outcomes of chest compression only versus conventional CPR, Ogawa, BMJ 2011"