Orakel gegen Evidenz 2


in bezug auf diesen Fall
as Orakel: "das Risiko nach Gehirnblutung unter AK Therapie wieder zu bluten, ist nicht wesentlich erhöht, als im Vergleich zu AK Therapie allein. An Patienten die zweimal deswegen kamen, kann ich mich nicht erinnern. Die Antikoagulation falls sie nötig ist kann nach circa 10 Tagen wieder begonnen werden, während dieses Zeitraumes ist auch das Thrombembolie Risiko gering, Schlaganfälle während dieses Zeitraumes sind selten. Trotz der Literatur welche auch für mechanische Klappen einen sicheren Zeitraum innerhalb der ersten 10 Tage ohne AK Therapie beschreibt, wäre ich bei mechanischen Klappen nervös solange sie nicht antikoagulierte sind."

r. Evidenz: Liebes Orakel wie immer viel zu ungenau. Risiko das in % pro Patientenjahr gemessen wird, und netto nur gering ist, kann nicht mit der Erfahrung eines Menschen beurteilt werden. Dein Beitrag ist gut gemeint aber letztlich redundant. Das generelle Risiko von "major bleeding" bei Patienten unter AK Therapie  liegt bei 2-3 % pro Jahr. Das Risiko erhöht sich bei alten Patienten und INR > 4. Nach einer Hirnblutung unter AK Therapie liegt das Risiko für eine neuerliche Blutung bei 2-4 % pro Jahr, dies jedoch deutlich abhängig von der Lokalisation der Blutung. Basalganglienblutungen welche hypertensiv bedingt sind haben eine geringere Rezidivrate (2 % pro Jahr) als lobär lokalisierte Hämatome welche durch eine Amyloid Angiopathie verursacht wurden (4 % pro Jahr). Demgegenüber steht das Thrombembolie Risiko bei Vorhofflimmern welches durchschn. bei 2-5 % pro Jahr liegt. Dieses Risiko kann man durch den CHADS2 Score noch genauer bestimmt werden. Bei null Punkten liegt das Risiko bei 1,9 % pro Jahr, bei sechs Punkten bei 18 % pro Jahr. Entsprechend einer Studie muss das Risiko der Thrombembolie über 7 % pro Jahr betragen um nach einer Basalganglienblutungen einen Wiederbeginn mit AK Therapie zu rechtfertigen. Bei Amyloid Angiopathie mit Lobärhämatom würde nach dieser Studie gar keine AK Therapie mehr begonnen werden. Derzeit gibt es Empfehlungen dass bei Patienten mit embolischen Schlaganfällen und Vorhofflimmern frühestens nach 10-14 Tagen mit der AK Therapie wieder begonnen werden kann.