in bezug auf diesen Fall
D as Orakel: "Sintrom ist eine sichere Therapie, cerebrale Blutungen treten nicht überproportional auf, wir würden dann permanent antikoagulierte Patienten auf unsere Intensivstation sehen. Wehe aber man setzt Sintrom ab, zum Beispiel wegen eines Zahnarztbesuches, dann kommen die Probleme die wir dann auf unserer Stroke unit beobachten. Absetzen von Sintrom ist häufig mit Schlaganfällen verbunden".
M r. Evidenz: "Wie immer macht es sich das Orakel zu einfach. Sintrom erhöht signifikant das cerebrale Blutungsrisiko im Vergleich zur generellen Population. Erhöhte INR und höheres Alter sind klare Risikofaktoren für eine Blutung. Nach einer Blutung sind vor allem die ersten 24 h für den Patienten am gefährlichsten. Innerhalb der ersten 3 h kommt es zu einer Hämatomzunahme von einem Drittel bei circa 30 % der Patienten (insbesondere in der ersten Stunde). Aus diesem Grund sollte das erste Krankenhaus die Antagonisierung vornehmen und nicht erst das letzte Zentrum ("time matters in cerebral bleeding"). In den weiteren 20 h kommt es bei weiteren 12 % der Patienten zu einer Hämatomzunahme um 30 %. Insgesamt entwickeln circa 70 % der Patienten eine Größenzunahme innerhalb der ersten 24 h. Im ersten Tag nach der Blutung ist das Risiko der Größenzunahme der Blutung klar über dem der Thrombembolie bei VHF anzusetzen. Bei genauerer Untersuchung findet man aber venöse Thrombosen in 16 % der Patienten schon innerhalb der ersten 10 Tage nach stationärer Aufnahme. Soviel nur zur Akutphase. Es kommt aber der Tag an dem das Thrombembolierisiko das Blutungsrisiko einholen kann.