Thalamus = Denken+Wollen+Fühlen

die thalamische Kaffeebohne
Während der anteriore Thalamus starke Verbindungen mit dem Frontalhirn aufweist und somit für den Antrieb und das Planen in uns zuständig ist (hier genannt das Wollen), ist der mediale Thalamus wichtig für die Kognition (hier genannt das Denken). Den Kontakt zur Außenwelt stellt der Mensch mit dem lateralen Anteil her (hier genannt dasFühlen). Die Bestandteile Denken-Wollen-Fühlen machen das Bewusstsein des Menschen aus. Diese kleine anatomische Struktur ist ein Tor zu diesem Bewusstsein. Störungen in einem der Bestandteile führen zu Wesensveränderungen des Menschen oder Wahrnehmungs Änderungen seiner Umwelt. Dabei sind Läsionen im anterioren Thalamus für uns klinisch schwer zu diagnostizieren da sie nur zu einer Wesensveränderung und Antriebsstörung führen können, es tritt jedoch keine Bewusstlosigkeit oder Optomotorikstörung auf. Läsionen die medialen Thalamus können ebenso durch die nicht leicht diagnostizierbare kognitive Störung übersehen werden. Wenn die Läsionen bis in das Mittelhirn reicht kann eine (vertikale) Optomotorikstörung und durch Beteiligung des Crus cerebri eine kontralaterale Hemiparese auftreten. Läsionen des lateralen Thalamus weisen Sensibilitätsstörungen auf, bei überschreiten der Läsionen über die anatomische Grenze des Thalamus nach lateral, kann durch Beteiligung der Capsula interna eine kontralaterale Hemiparese auftreten. Eine Bewegungs Störung (Choreo-Athetose) tritt erst im späteren Verlauf auf. Bei rechtsseitigen Thalamus Läsionen kann ein Neglekt, bei linksseitigen Läsionen eine Aphasie hinzu kommen. Wenn Thalamus Blutungen bis in das Mittelhirn reichen, kommen Optomotorik und Pupillomotorik Störungen dazu. In dieser kleinen Struktur ist also die Neurologie des Kortex und des Hirnstammes zu finden.