Bei Arten, die ihre Jungen hauptsächlich mit tierischer Nahrung aufziehen,
verteidigen die Paare ein ± großes Territorium; ihre Brutsaison ist
kurz. Arten, die ihre Jungen mit Sämereien füttern, deren Vorkommen in
rentabler Menge in Raum und Zeit nicht vorhersehbar ist, begnügen sich
mit einem kleinen, bisweilen kaum existenten Nestrevier, das lediglich den
ungestörten Ablauf des Brutgeschäfts garantiert.
Seit Jahrhunderten werden viele Finken
wegen ihres ansprechenden Gesangs und der einfachen Körnernahrung als
Käfigvögel gehalten und auch erfolgreich gekreuzt.
Die heutigen Arten entstanden
in den meisten Fällen zwischen dem mittleren Pliozän und mittleren
Pleistozän (vor 4–0,5 Millionen Jahren).
Edelfinken sind Waldvögel, die sich auf Bäumen aufhalten, zur Nahrungsaufnahme
aber auch häufig auf den Boden herabkommen. Sie
ernähren sich hauptsächlich von Sämereien, im Sommer werden auch viele
Insekten aufgenommen. Fringilla- Arten haben einen ähnlich dehnbaren
Ösophagus („Kropf“) wie die Carduelinae.
Buchfink: Eine komplette Strophe dauert etwa 1,5–3,0, meist
2,0–2,5 sec; nach einer Pause von mindestens 5–10, meist etwa 20 sec
folgt die nächste, völlig gleichartige Strophe. Nach etwa 15 Strophen wird
eine längere Pause eingeschoben und der Gesang dann mit einer anderen
Strophe wieder aufgenommen (THORPE 1958a)
Die interindividuelle Variation der Strophen
ist groß.
Motivangleichung beim Kontersingen führt lokal zu auffallender
Gemeinsamkeit der bevorzugten Strophentypen, während Männchen
bestimmte Strophen aus ihrem Repertoire verhältnismäßig selten vortragen,
wenn dieses Motiv von Nachbarn nicht verwendet wird.
Auch mit vollem Schnabel vorgetragene Strophen klingen perfekt.
500–4500 Strophen/Tag
Eine ein- bis dreitägige Zugphase kann Buchfinken bis zu 500 km
weit bringen, wofür das Individuum 2–3g Fett mobilisiert.
Bei Hagelschlag suchte ein Buchfink Schutz in einer dichten Fichte.
Schläft mit nach hinten gewandtem Kopf, ins Schulteroder
Rückengefieder gestecktem Schnabel, gesträubtem Kleingefieder und verborgenen
weißen Gefiedersignalen gewöhnlich in Bäumen, zur Brutzeit einzeln,
von August bis Anfang April auch in Schlafgemeinschaften von bis zu 400 Vögeln
in immergrünen Bäumen wie Thuja, Eibe, Fichte, Schwarzkiefer, Stechpalme und
Rhododendron.
Das Territorium wird vom Männchen durch
Gesang (gewöhnlich von einer beschränkten Zahl Übersicht gewährender hoher
peripherer Warten aus) markiert und gegenüber Rivalen verteidigt.
Wählt das Weibchen den Neststandort außerhalb des Territoriums,
muß das Männchen dessen Umgebung vom Nachbarn erkämpfen.
Buch- und Bergfinken kennen ihre eigenen Eier und entfernen
selektiv mittel- bis hochgradig abweichende Eier von Artgenossen oder artfremden
Vögeln, indem sie ein Loch in die Schale schlagen, vom Inhalt trinken,
die Schale an der Bruchstelle fassen und das Ei wegtragen.
Der Kuckuck wird von beiden Arten auch angegriffen.
Unter zunehmender Beteiligung des Männchens steigt die Frequenz
des Paares bei 5–11tägigen Nestlingen auf 160–180 Fütterungen/Tag.
Das Fassungsvermögen des Verdauungstrakts
eines Buchfinken beträgt 1,75g Nahrung. Der Vogel kann in 20 min 1g Nahrung
aufnehmen, die aber erst 3 1/2 h später völlig verdaut ist. Bei großen Samen
wird während 1–5 min Nahrung aufgenommen, dann folgt eine 2–20minütige
Pause; je kleiner die Samen, um so kürzer werden die Freßpausen. Deshalb kann
ein Individuum täglich nicht mehr als 7g mit einer potentiellen Höchstenergie von
138 kJ aufnehmen. Der durchschnittliche kalorische Wert von Buchfinkennahrung
beträgt 20,9 kJ/g. Von aufgenommenen Insekten werden im Mittel 72%, von
Sämereien 82% effektiv genutzt.